GAMING-SOUND VERBESSERN: WAS BRINGEN SOUNDKARTEN WIRKLICH
Wer kennt’s nicht: Du schleichst dich in einem Shooter durch ein verlassenes Gebäude, hörst plötzlich Schritte hinter dir und drehst dich blitzschnell um – nur um festzustellen, dass der Gegner eigentlich von links kam. Deine Soundkarten-Wahl kann über Sieg und Niederlage entscheiden, dich tiefer in virtuelle Welten eintauchen lassen und dein gesamtes Spielerlebnis auf ein neues Level heben.
Aus unserer Community bekommen wir häufiger Fragen wie: „Brauche ich wirklich eine Soundkarte?“ oder „Was ist die beste Soundkarte für Gaming?“ Viele versuchen, in Foren herauszufinden, ob sich die Investition lohnt oder ob die Onboard-Lösung des Mainboards ausreicht.
Dabei zeigt sich ein klarer Trend: Soundkarten haben in den letzten Jahren bei Herstellern von Fertig-PCs und auch bei vielen Usern zunehmend an Bedeutung verloren. Das Hauptaugenmerk liegt heute meist auf CPU, GPU und RAM – während die Audio-Hardware oft vernachlässigt wird. Viele Systeme kommen leider mit eher schwacher Onboard-Soundqualität daher. Umso wichtiger ist es, genau hinzuschauen.
In diesem Artikel räumen wir mit den Mythen auf und erklären, wann sich eine Soundkarte wirklich lohnt – und wann nicht.
INHALTSVERZEICHNIS
Wichtiger Hinweis vorab: Eine dedizierte Soundkarte bringt dir nur dann etwas, wenn du analoge Headsets verwendest. Bei USB-Headsets mit integrierter Soundlösung läuft das Audiosignal komplett digital (über USB) – deine Soundkarte wird dabei umgangen.
Tauchen wir nun ab in die aufregende Welt der Gamingsounds – POV: deine Ohren.
Was genau ist eine Soundkarte?
Eine Soundkarte ist (im Grunde) ein spezialisierter Mini-Computer, der sich ausschließlich um die Verarbeitung von Audiosignalen kümmert.
Während dein Prozessor hunderte verschiedene Aufgaben gleichzeitig bewältigen muss, konzentriert sich eine Soundkarte nur darauf, digitale Audiosignale in analoge umzuwandeln (und umgekehrt) – und das mit maximaler Präzision.
Was macht eine gute Soundkarte aus?
Drei Faktoren sind entscheidend: ein hochwertiger Digital-Analog-Wandler (abgekürzt DAC), eine saubere Signalverarbeitung ohne Störungen und leistungsstarke Verstärker für deine Kopfhörer. Je nach Modell können noch Features wie Hardware-basierte Surround-Sound-Verarbeitung, Equalizer und spezielle Gaming-Modi dazukommen.
Bei der Hardware unterscheiden wir zwischen internen, externen und Onboard-Soundkarten:
Interne Soundkarten werden, wie es der Name suggeriert, intern als PCIe-Steckkarten in einen freien PCIe-Slot eingesteckt. Das bringt den Vorteil einer direkten Verbindung zum Mainboard und damit geringster Latenz.
Allerdings sind interne Soundkarten anfälliger für elektromagnetische Störungen durch andere PC-Komponenten, etwa Grafikkarten oder Netzteile. Dafür benötigen sie keinen Extraplatz, da sie im PC-Gehäuse untergebracht sind.
Externe Soundkarten funktionieren per USB oder Thunderbolt nach dem Plug-&-Play-Prinzip. Sie sind weniger störanfällig, da sie außerhalb des PC-Gehäuses platziert werden, und bieten oft zusätzliche Features wie eingebaute Kopfhörerverstärker oder DSP-Effekte für raffinierte Sounderlebnisse.
Der kleine Nachteil, den eine externe Soundkarte beim Gaming mitbringt: minimal höhere Latenz (bei modernen Geräten kaum spürbar). Dafür funktionieren sie auch mit Laptops, Konsolen und sogar mobilen Geräten. Außerdem gibt es sie in verschiedenen Ausführungen und für unterschiedlichen Bedarf. Und es gilt, Augen auf beim Kauf: Manche Modelle verlangen nach zusätzlicher Peripherie.
Der kleine Nachteil, den eine externe Soundkarte beim Gaming mitbringt: minimal höhere Latenz (bei modernen Geräten kaum spürbar). Dafür funktionieren sie auch mit Laptops, Konsolen und sogar mobilen Geräten. Außerdem gibt es sie in verschiedenen Ausführungen und für unterschiedlichen Bedarf. Und es gilt, Augen auf beim Kauf: Manche Modelle verlangen nach zusätzlicher Peripherie.
Onboard vs. Soundkarte (dediziert)
Onboard-Soundkarten
Onboard-Soundkarten gehören zu jedem modernen Mainboard als Grundaustattung dazu. Sie finden sich direkt auf der Platine und funktionieren ohne zusätzliche Hardware sofort mit dem ersten PC-Start. Für alltägliche PC-Anwendungen wie beispielsweise YouTube, Musik oder auch gelegentliches Zocken reichen sie völlig aus.
Das Problem taucht erst dann auf, wenn die Onboard-Lösung gefordert (oder überfordert) wird. Dann gibt es so typische Beschwerden wie Rauschen, Knacken, wegbrechenden bzw. plötzlich flachen Sound oder schlechte Mikrofonqualität. Und warum passiert das? Genau: Weil sich die Onboard-Soundkarte die Rechenleistung mit anderen Mainboard-Komponenten teilt und anfälliger ist für Störungen durch nahegelegene Hardware.
Dem gegenüber stehen sogenannte dedizierte Soundkarten.
Dedizierte Soundkarten
Dedizierte Soundkarten (intern wie extern) hingegen sind Spezialisten. Sie bringen ihre eigene Abschirmung mit, verwenden hochwertigere Bauteile und verfügen über deutlich leistungsstärkere Verstärker. Was du davon hast? Klareren Klang, weniger Störungen und oft bessere Kompatibilität mit anspruchsvollen Kopfhörern.
Der Unterschied wird besonders bei niedrigen Latenzen deutlich. Während Onboard-Lösungen bei anspruchsvollen Audioanwendungen ins Stottern geraten können, liefern dedizierte Karten auch unter Last eine stabile Performance ab.
Also brauchst du für den Megaklang beim Zocken immer eine teure dedizierte Soundkarte? Pauschal kann man diese Frage nicht beantworten – zu den Gründen kommen wir im nächsten Abschnitt:
Warum die Soundkarte für Gamer:innen wichtig ist
Gaming-Audio ist mehr als nur “da”. Eine gute Soundkarte ermöglicht eine präzise Raumklangwiedergabe, sodass du Gegner nicht nur hörst, sondern auch exakt orten kannst. In kompetitiven Shootern kann das den entscheidenden Vorteil bringen – du weißt bereits, aus welcher Richtung der Angriff kommt, bevor der Gegner überhaupt sichtbar wird.
3D-Audio-Gaming bzw. 3D-Audio ist dabei das Zauberwort. Während Stereo nur links und rechts unterscheidet, simulieren moderne Soundkarten einen kompletten 360-Grad-Raum.
Und das so ermöglichte Surround-Sound-Gaming ist wirklich next Level: Schritte über dir, Explosionen hinter dir, das Nachladen einer Waffe schräg links – alles wird räumlich korrekt wiedergegeben. Gänsehaut ist garantiert, ebenso wie spielentscheidende Vorteile, die du nur noch für dich nutzen musst.
Die höhere Klangauflösung einer dedizierten Soundkarte bringt Details zum Vorschein, die bei Onboard-Lösungen untergehen. Das können subtile Umgebungsgeräusche sein, die zur Atmosphäre beitragen, oder wichtige Audio-Hinweise wie das Klirren von Rüstung oder das Ziehen/Laden einer Waffe.
Nicht zu unterschätzen ist auch die geringere Audioverzögerung. Bei schnellen Reaktionsspielen sorgt eine niedrige Latenz dafür, dass Audio und Bild perfekt synchron laufen – ein Vorteil, den du besonders bei Games mit präzisen Timings zu schätzen lernst.
Du möchtest mehr zum Thema 3D-Audio-Gaming bzw. 3D-Audio erfahren? Dann les dir diesen Beitrag durch und erfahre wie du davon bestmöglich für dein individuelles Gaming-Erlebnis profitieren kannst.
Soundkarte vs. Audio-Interfaces: Was ist besser für Gamer:innen?
Sowohl Soundkarten als auch Audio-Interfaces verbessern die Audioqualität. Der Unterschied liegt jedoch im Fokus:
Gaming-Soundkarten
Gaming-Soundkarten sind primär für Gaming optimiert. Sie bieten spezielle Features wie Virtual Surround, Gaming-EQ-Presets und sind auf die Wiedergabe von Spielaudio spezialisiert.
Audio-Interfaces
Audio-Interfaces stammen ursprünglich aus dem Musik- und Recording-Bereich. Sie punkten mit professionellen Mikrofonvorverstärkern, niedrigsten Latenzen und flexiblen analogen Anschlüssen. Dafür fehlen oft Gaming-spezifische Features.
Beide Ansätze haben ihre Berechtigung, je nachdem, was du primär machen möchtest.
Wann lohnt sich eine Soundkarte und wann ein Audio-Interface?
Für eine Soundkarte entscheidest du dich, wenn:
- Gaming deine Hauptaktivität ist.
- Du Wert auf einfache Bedienung und Gaming-Features legst.
- Virtual Surround und spezielle EQ-Modi wichtig sind.
- Du hauptsächlich analoge Gaming-Headsets verwendest.
Entdecke jetzt unsere analogen Gaming-Headsets:
Ein Audio-Interface ist die bessere Wahl, wenn:
Du streamst, podcastest oder Musik aufnimmst.
Dir die professionelle Mikrofonqualität wichtig ist.
Du verschiedene Mikrofon-Typen (XLR, Kondensator) nutzen willst.
Flexibilität bei Ein- und Ausgängen gefragt ist.
Tipp: Überleg dir zuerst, was dein Hauptanwendungsfall ist. Reines Zocken? Soundkarte. Content Creator mit Gaming als Zweitnutzung? Audio-Interface.
Rolle von USB-DACs und Gaming-Headsets mit integrierter Soundlösung
Viele Geräte haben integrierte DACs – diese sind allerdings nicht automatisch immer von hoher Qualität. Externe USB-DACs (Digital-Analog-Wandler) sind die Minimallösung für besseren Sound. Diese kleinen Geräte wandeln digitale Signale in analoge um – Daten in Klang – und sind perfekt für Konsolen-Gaming oder wenn du eine portable Lösung suchst. Der Nachteil: Sie haben meist weniger Features als vollwertige Soundkarten.
Gaming-Headsets mit integrierter Soundkarte wiederum bieten den ultimativen Plug-and-Play-Komfort. Anstöpseln, fertig! Die Soundverarbeitung läuft komplett im Headset ab, deine PC-Soundkarte spielt keine Rolle. Das ist praktisch, begrenzt aber die Anpassungsmöglichkeiten und die Headset-Auswahl.
Diese Kompromisslösungen sind allerdings perfekt für Gamer:innen, die sich nicht mit Hardware beschäftigen wollen, aber trotzdem besseren Sound als vom Onboard-Chip erwarten.
Unser Modell DT 1770 PRO MKII mit PRO X USB C Kabel 1,6 M hat einen integrierten 3-poligen DAC und das Kabel kommt mit integrierter Soundkarte. So ist der Multitalent-Kopfhörer die absolute Profi-Lösung im Tonstudio und macht selbst beim Gaming eine gute Figur, wo Klang, Tragekomfort und Verarbeitung ebenfalls wichtig sind.
Praxisbeispiele und Beispiel-Setups
Setup 1: Casual Gaming
- Onboard-Sound und günstiges Gaming-Headset.
- Völlig ausreichend für gelegentliche Gaming-Sessions und Multimedia.
- Beispiel: MMX 150 wireless
MMX 150 wireless
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Setup 2: Powergaming
- Dedizierte Soundkarte und hochwertiger analoger Kopfhörer.
- Maximale Klangqualität und Gaming-Features.
- Beispiel: DT 770 PRO oder DT 900 PRO X
Je nach deinen individuellen Bedürfnissen sind neben unseren Gaming-Headsets unsere offenen oder geschlossenen PRO-Kopfhörer ebenso eine gute Wahl für dein nächstes Gaming-Abenteuer. Jetzt entdecken >
Setup 3: Streaming
Audio-Interface und XLR-Mikrofon (siehe TG-Serie) + Gaming-Headset.
Professionelle Streaming-Qualität mit solidem Gaming-Sound für Let’s Plays und Walkthroughs.
Setup 4: Konsolen-Gaming
- USB-DAC und Gaming-Headset.
- Generelle Entscheidung zwischen analog oder wireless.
- Kompakt, funktioniert mit PS5/Xbox und bietet deutlich besseren Sound als Controller-Anschluss.
MMX 230 wireless
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Fazit: Welche Sound-Lösung für dich?
Eine Onboard-Soundkarte reicht völlig aus. Um das Beste aus deinem Gaming-Erlebnis herauszuholen, kannst du lieber in ein gutes Gaming-Headset investieren.
Eine dedizierte Soundkarte kann den entscheidenden Vorteil bringen. Präzise Ortung und niedriger Input-Lag rechtfertigen die Investition.
Ein Audio-Interface ist die bessere Wahl. Professionelle Mikrofonqualität ist wichtiger als Gaming-spezifische Features.
Probier erstmal in Ruhe aus, wie weit du mit deiner aktuellen Lösung kommst. Oft bringt bereits ein besseres Headset mehr als eine neue Soundkarte. Auch eine interne Soundkarte ist Gaming-kompatibel, wenn du nur selten zockst (und kein Homestudio führst).
Und nicht vergessen: Bei USB-Headsets mit integrierter Soundverarbeitung bringt dir eine PC-Soundkarte gar nichts. Der beste Sound ist am Ende der, der zu deinem Setup und deinen Ansprüchen passt.
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