PODCAST AUFNEHMEN: TIPPS FÜR EINE GUTE RAUMAKUSTIK
Ein Podcast ist mit recht wenig technischem Aufwand schnell realisierbar Du brauchst lediglich ein Thema, über das du – am besten regelmäßig – erzählen möchtest, und du brauchst ein wenig Aufnahmetechnik. Hierfür ist kein großer technischer Aufwand erforderlich. Eigentlich reicht schon ein Mikrofon und ein Computer mit einer Aufnahme-Software. Damit dein Podcast von den Hörern, die du erreichen möchtest, auch gerne gehört wird, solltest du jedoch einige wenige Grundregeln befolgen, um einen guten Sound zu erzielen. Sprachaufnahmen mit Raumhall nerven auf Dauer, und auch störende Nebengeräusche können für entsprechendes Feedback sorgen. In diesem Leitfaden zeigen wir dir, was du bei der Auswahl und Platzierung eines Mikrofons beachten solltest und wie du den Platz, an dem du reden möchtest, am besten einrichtest.
INHALTSVERZEICHNIS
Was brauche ich an technischer Ausstattung, um einen Podcast aufzunehmen?
Um Sprache aufzunehmen, braucht man natürlich ein Mikrofon. Keine Sorge, hierfür ist kein teures Studio-Equipment erforderlich! Für bereits wenig Geld bekommt man für Sprachaufnahmen gut geeignete Mikrofone. Auch der Gebrauch eines Kombi-Headsets (Kopfhörer mit Mikrofon) ist denkbar. Ob du dich nun für ein Mikrofon oder ein Headset entscheidest, ist deinen persönlichen Vorlieben überlassen. Bedenke nur, dass die Aufnahme mit einem Headsets etwas sehr „nah“ und unnatürlich wirkt, außerdem nimmt ein Headset-Mikrofon gnadenlos jedes Atem-, Schluck- und Schmatzgeräusch mit auf. Deshalb empfehlen wir den Einsatz eines Tisch- oder Stativmikrofons.
Um Podcasts aufzunehmen, sind Mikrofone mit USB-Anschluss eine praktische Sache. Du nimmst ja mit einem Computer (PC oder Notebook) auf, dort kannst du ein USB-Mikrofon als Aufnahmegerät anschließen, das sofort als solches erkannt wird. Etwas umständlicher wäre es, ein Mikrofon-USB-Interface zu verwenden, mit dem du Mikrofone mit einem herkömmlichem XLR-Stecker mit deinem Aufnahme-PC verbinden kannst. Weniger empfehlenswert sind Bluetooth-Mikrofone. Diese sind zwar qualitativ nicht schlechter als analoge Mikros, können aber dazu führen, dass du dich, wenn du mit Kopfhörern arbeitest, mit einer kleinen Zeitverzögerung hörst, was enorm störend ist.
Wenn du dir ein professionelles Mikrofon für Sprache aussuchst, solltest du darauf achten, dass dieses über eine ausgeprägte Richtwirkung verfügt. Dies wird in den Produktbeschreibungen meist als „Nierencharakteristik“ bezeichnet. Die Richtwirkung sorgt dafür, dass das Mikrofon in einer speziellen Richtung (eben in die des Sprechers) besonders empfindlich ist und Schall aus anderen Richtungen weniger oder gar nicht aufnimmt. Dies hat gleich mehrere Vorteile:
- Der Raumhall wird gut unterdrückt. Das bedeutet, dass das Mikrofon wirklich nur deine Sprache aufnimmt, aber nicht die Reflexionen von Wänden und Fenstern.
- Störende Nebengeräusche werden gut ausgeblendet. Somit stellen Straßengeräusche durchs Fenster, blubbernde Heizungen, die WC-Spülung des Nachbarn oder der Lüfter deines PCs kein Problem dar.
Der einzige Nachteil eines Mikrofons mit Nierencharakteristik ist, dass du das Mikrofon nur allein besprechen kannst. Dies kann unter Umständen lästig sein, wenn du einen Co-Moderator oder Talkgast in deinen Podcast einbinden willst – dann müssten sich beide Sprecher nah um ein Mikrofon versammeln. Hier ist ein Mikrofon mit einer sogenannten bidirektionalen Richtcharakteristik besser geeignet, das den Schall bevorzugt aus zwei gegenüberliegenden Richtungen aufnimmt. Oder du setzt für diesen Fall ein zweites Mikrofon für einen weiteren Sprecherplatz ein.
Podcast einsprechen – mit unserem FOX ganz einfach
Um all die genannten Anforderungen an ein Podcast-Mikrofon zu erfüllen, ist beispielsweise das beyerdynamic FOX eine gute Wahl, denn es erfüllt in vielerlei Hinsicht Studio-Qualität. Das beyerdynamic FOX enthält eine Großmembran-Kondensatorkapsel, die für sehr naturgetreue Sprachaufnahmen sorgt (und nebenbei ist es auch gut für die Aufnahme von Gesang, Geräuschen und oder geeignet). Was das FOX jedoch für private Podcast-Aufnahmen zu Hause besonders prädestiniert: Es kann ganz einfach überall dort aufgestellt werden, wo es benötigt wird; du brauchst kein Stativ und keine Halterung. Praktisch ist auch: Du kannst einen Kopfhörer direkt an das FOX anschließen und hörst dich dadurch selbst ohne die kleinste Zeitverzögerung. Und nicht zuletzt ist es sehr gut portabel einsetzbar. Wenn du z. B. mal eine Podcastfolge draußen aufnehmen möchtest oder zu Besuch bei einem Interviewpartner bist, ist das FOX in Sekundenschnelle aufgestellt, angeschlossen und aufnahmebereit.
Wie positioniere ich mein Podcast-Mikrofon richtig?
Wie man für die Aufnahme eines Podcasts das Mikrofon richtig platziert, hängt von mehreren, meist persönlichen Faktoren ab. Probiere einfach mal Folgendes aus: Besprich das Mikrofon in direkter Nähe (aber natürlich nicht zu laut). Du wirst feststellen, dass die Sprache in deiner Aufnahme sehr basshaltig und sehr „intim“ klingt. Für manche Formen der Höreransprache mag das durchaus reizvoll sein, in der Regel solltest du aber mit einem Abstand vom Mund zum Mikrofon von etwa 30 bis 40 cm arbeiten. Dies ist ein guter Kompromiss zwischen dem beschriebenen Nahbesprechungseffekt und zuviel Raumklang. Ein wenig experimentieren mit der passenden Mikrofonaufstellung kann nicht schaden. Sollte dir z. B. auffallen, dass deine Stimme zu nasal klingt, kannst du das Mikrofon ein wenig in Richtung Brustbereich neigen. Klingt deine Sprache dagegen etwas zu basslastig, worunter auf Dauer auch die Verständlichkeit leiden kann, solltest du das Mikrofon quasi von unten in Richtung Nase zeigen lassen. Sprechgeräusche wie Schmatzen oder Lispeln kannst du wirkungsvoll ausblenden, indem du das Mikrofon schräg von oben auf den Sprecher zeigen lässt.
Wie klingt meine Podcast-Stimme am besten?
Du brauchst keine Sprecherausbildung und kein Moderatoren-Coaching, um die Inhalte deines Podcasts authentisch rüberzubringen. Sei einfach du selbst! Natürlich ist es für viele anfangs etwas ungewohnt, die eigene Stimme von einer Aufnahme zu hören. Aber damit wirst du ganz schnell umzugehen lernen, spätestens dann, wenn du deine Aufnahme nachbearbeiten möchtest, weil du z. B. Versprecher oder ein unpassendes Schnaufgeräusch herausschneiden willst. Du lernst dann auch gleich die Eigenheiten deiner Sprechweise kennen, wie du mit ihnen umgehen kannst und somit, an dir selbst zu arbeiten.
Ganz wichtig: Nimm deinen Podcast möglichst immer an einem Stück auf! Wenn du mitten in einer Aufnahme pausierst und zu einer anderen Tageszeit weitermachst, wirst du in der Gesamtaufnahme hören, dass deine Stimme mittendrin plötzlich ganz anders klingt. Diesen Schnitt werden auch deiner Hörer bemerken.
Welche Software nehme ich für Aufnahme und Schnitt?
Für die Aufnahme und den Schnitt eines privaten Podcastes erfüllen günstige oder gar kostenlose Programme ihren Zweck voll und ganz. Zwar gibt es Profi-Tools wie Adobe Audition, aber die sind recht teuer, enthalten Unmengen an Funktionen, die du für die Podcasterei nicht brauchst, und erfordern eine lange Einarbeitungszeit. Am verbreitetsten und für einen Podcastbestens geeignet ist die kostenlose Software Audacity, die für Windows, Mac und Linux erhältlich ist. Die Bedienoberfläche ist nahezu selbsterklärend, Schnitte sind im Handumdrehen erledigt und es gibt eine ganze Reihe von sinnvollen Effekten, z. B. einen Kompressor, der die Sprache „verdichtet“ und Lautstärkeschwankungen ausgleicht, oder einen Equalizer, der dabei hilft, bei Bedarf Bässe und Höhen anzuheben oder abzuschwächen.
Was kann ich für eine gute Raumakustik tun?
Manch einer erinnert sich noch an die „Mutter aller Podcasts“ der 2000er Jahre: „Schlaflos in München“ mit Annik Rubens. Sie hat fast alle ihre Podcastfolgen in ihrer Wohnung aufgenommen und dabei einen professionellen Studioklang erzeugt. Das Geheimnis war: Sie hat sich für ihre Aufnahmen meist in ihren Kleiderschrank zurückgezogen und dadurch einen studioähnlichen „schalltoten“ Sound ohne jeden Raumhall geschaffen. Das hat für eine sehr angenehme Anhörbarkeit ihrer Sendungen gesorgt. Einen solchen Aufwand muss man als privater Podcast-Macher natürlich nicht treiben, aber ein paar einfache Tipps helfen dabei, einen Podcast auch zu Hause gut anhörbar zu gestalten. Ein extrem schlechtes Beispiel für Raumhall ist der berühmt-berüchtigte „Badezimmer-Sound“. Durch Fliesen und Glasflächen wird Schall reflektiert, was für lästigen, harten Nachhall sorgt. Dies tritt aber auch in verminderter Form in üblichen Wohnräumen auf. Hier hilft es bereits, für einen angenehm trockenen Klang die Vorhänge an den Fenstern zuzuziehen. So können die Fensterscheiben keinen Schall mehr reflektieren. Eine weitere wirkungsvolle Maßnahme ist es, soweit möglich, den Sprecherplatz links und rechts mit Decken abzuhängen. Wenn ein Raum ausschließlich für Sprachaufnahmen genutzt werden soll, ist es auch eine Überlegung wert, professionelles Dämm-Material an die Wände zu bringen, wie man es aus Tonstudios kennt.
„Sie hat sich für ihre Aufnahmen meist in ihren Kleiderschrank zurückgezogen und dadurch einen studioähnlichen ’schalltoten‘ Sound ohne jeden Raumhall geschaffen.“
Viel Wirkung bei nur geringem Aufwand bietet folgender Basteltipp: Besorge dir ein Stück rechteckigen Schaumstoff (etwa 4 cm dick), den du dir auf ein Format von etwa 30 x 20 cm zuschneidest. Dieses Schaumstoff-Stück montierst du hinter deinem Podcast-Mikrofon und biegst es in Form eines Halbkreises, sodass das Mikrofon von hinten und auch seitlich gegen eintreffenden Schall abgeschirmt wird. Mit ein bisschen Blumendraht oder Kabelbindern kannst du diesen Schallschutz in Form halten und am Mikrofon befestigen. Du wirst sehen: Mit dieser Methode erzielst du in deinen Podcast-Aufnahmen einen schönen, trockenen Klang.
Und zu guter Letzt solltest du auch auf einen Poppschutz nicht verzichten. Diese Teile sind bereits für sehr wenig Geld erhältlich und lassen sich mit Klemmvorrichtungen an nahezu jedem Mikrofonhalter befestigen. Beim beyerdynamic FOX ist bereits ein Poppschutz im Lieferumfang enthalten. Einen Poppschutz hast du bestimmt schon einmal an Mikrofonen in Musikstudios gesehen. Dieses Teil sorgt dafür, dass die Aufnahme bei harten Lauten wie „P“ und „T“, bei denen viel Luft ausgestoßen wird, an diesen Stellen nicht übersteuert wird.
Fazit: Ein gut klingender Podcast wird gerne gehört!
Wie du siehst, kannst du bereits mit geringen Mitteln einen gelungenen Podcast einsprechen. Du kennst sicher YouTube-Videos von Privatleuten, die mit einem Smartphone aufgenommen wurden, bei denen ein Sprecher aus einem Abstand von drei Metern in das Smartphone-Mikro spricht. Solchen Raumhall-Sound magst du nicht? Wir auch nicht! Der Content, den du per MP3 vermitteln möchtest, ist es wert, in einem guten akustischen Umfeld aufgenommen zu werden. Den kannst du dir jetzt mit einfachen Mitteln selbst schaffen.
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