beyerdynamic trifft ad hoc gaming
In den letzten sieben Jahren hat sich ad hoc gaming (ehemals Mysterious Monkeys) zu einem der besten League of Legends (LoL)-Teams Deutschlands hochgekämpft. 2017 konnte das Team bereits zwei Meisterschafts- und ein Vizemeistertitel erspielen.
Durch ein neues Leistungszentrum und Duales Gaming will ad hoc gaming neue Nachwuchstalente fördern, um auch weiterhin den Status als eines der besten Teams Deutschlands beizubehalten. Wir sind Partner des Teams und statten die Spieler mit dem MMX 300 Gaming Headset der 2. Generation aus.
Übrigens: In unserer MMX 300 Manufaktur habt ihr die Möglichkeit, die Hörerschalen eines MMX 300 Gaming Headsets individuell mit eurem Motiv bedrucken zu lassen!
Im Interview: ad hoc gaming
Deliverypanda (Teammanager), Chickenhero (Assistant Coach), Phones (Spieler), Gilius (Spieler) und Xioh (Spieler) erzählen unter anderem wie ihr Alltag in Gera aussieht, welche Voraussetzungen man in dieser Branche als Spieler mitbringen muss und wie es um den eSport in Deutschland steht.
beyerdynamic: Euer LoL-Team hat sich in den letzten Jahren stark weiterentwickelt. Was waren bzw. sind eure größten Erfolge auf die Ihr zurückblicken könnt?
Deliverypanda: Für mich ist schon allein die sehr gute Teamdynamik ein Erfolg. Hinzu kommen diverse Finals, die wir trotz einem mittlerweile sehr starken Wettbewerb mit 5-7 Topteams, erreicht haben.
Phones: Ich war im Team schon zu Mysterious Monkeys Zeiten in 2017. Dort haben wir zwei ESLM Titel und einen 2. Platz gewonnen. Mit ad hoc waren unsere größten Erfolge 2. Platz Premier Tour in Berlin. Außerdem habe ich viele verschiedene Leute getroffen und mit Ihnen gearbeitet, die noch heute meine Freunde sind.
beyerdynamic: Ihr lebt in Gera alle zusammen unter einem Dach. Wie muss man sich den Alltag in eurem Leistungszentrum vorstellen?
Chickenhero: Dadurch, dass jeder seinen eigenen Rückzugsraum hat, lässt es sich sehr gut zusammen leben und arbeiten, da man bei Bedarf auch für sich sein kann. Dadurch, dass wir alle im selben Raum trainieren, können wir viel besser unsere Spiele analysieren und Fehler korrigieren.
Deliverypanda: Es gibt die normalen Trainingstage an denen die Spieler den Vormittag und Mittag zur freien Verfügung haben, bis dann um 15 Uhr ein fünf- bis sechsstündiger Trainingsblock kommt und der Tag dann mit einem gemeinsamen Abendessen und Tagesrecap beendet wird. Einmal die Woche haben wir einen Mediaday an dem sowohl Fotoshoots und andere Contentproduktionen gut durchorganisiert über den Tag verteilt stattfinden. Desweiteren haben wir 2-3 Tage die Woche gefüllt mit Pflichtspieltagen, diese sind aufgebaut wie ein Trainingstag, einziger Unterschied ist hier ein kürzerer Trainingsblock vor dem offiziellen Spiel.
beyerdynamic: Ihr müsst in der Lage sein, euch voll und ganz und vor allem konzentriert auf euer Game einzulassen. Dabei spielen physische als auch psychische Stärke eine wichtige Rolle. Was tut ihr dafür bzw. für euch, um diesen Anforderungen gerecht zu werden bzw. welche Voraussetzungen muss ein professioneller eSportler erfüllen?
Chickenhero: Wir haben im Gebäude unseres Leistungszentrums auch ein Gym, was es uns sehr einfach macht, körperlich frisch und fit zu bleiben, auch wenn wir viele Stunden vor unseren Bildschirmen sitzen. Dieser Ausgleich ist sehr wichtig.
Xioh: Ich gehe ab und zu im Injoy hier in Gera laufen oder trainieren. Ansonsten ist es einfach wichtig diszipliniert zu sein. Man muss sich selbst kontrollieren können.
Deliverypanda: Die Spieler gehen ausnahmslos regelmäßig ins Fitnessstudio und halten gewisse Ruhepausen zwischen Trainingsblöcken und offiziellen Matches ein. Hinzu kommt eine ausgewogene Ernährung und Teambondingaktivitäten am Vormittag, wie zum Beispiel gemeinsames Fussballspielen.
beyerdynamic: Wie muss sich jemand, der bisher keine Berührungspunkte mit eSport hatte, ein eSport Turnier (z.B. LoL) vorstellen?
Chickenhero: Wir spielen in verschiedenen Ligen und Turnieren mit, bei dem wir wöchentliche Matches haben, in denen wir uns dann für die jeweiligen Finals qualifizieren können. Diese werden dann meistens auf Bühnen vor Publikum gespielt und sind ausschlaggebend, ob eine Saison erfolgreich ist oder nicht.
Xioh: 10 Spieler sitzen vor ihren PCs und versuchen sich gegenseitig zu schlagen. Eigentlich wie Fußball. Nur ist es 5 gegen 5 und nicht 11 gegen 11 und das ganze findet am PC und ohne Ball statt..
Diese Saison sind die sportlichen Ziele die verschiedenen Finals unserer Ligen auf der Gamescom und das Erreichen der EU-Masters.
beyerdynamic: Welche Herausforderungen gilt es für euch in den nächsten Jahren zu meistern, was steht bei euch in der nahen Zukunft an?
Chickenhero: In den nächsten Jahren ist es wichtig, das Team und das Umfeld weiter zu professionalisieren. Zum Beispiel mit Sportpsychologen, einem auf Esport auskonzeptioniertem Essens- und Ernährungsplan und Konzepten für unsere Social Media Präsenzen. Diese Saison sind die sportlichen Ziele die verschiedenen Finals unserer Ligen auf der Gamescom und das Erreichen der EU-Masters.
Xioh: Ich möchte unbedingt die European Masters gewinnen. Das ist zur Zeit mein größtes und wichtigstes Ziel. Das ist praktisch das äquivalent zur Champions League. Alles andere ist eher Nebensache.
Gilius: Wir wollen die EU-Masters gewinnen! Und auch ein Sieg in der ESL Meisterschaft ist für uns sehr wichtig
Esport ist immer mehr Mainstream, da auch konservative Medien und die Politik langsam merken, dass eSport nicht nur eine kurze Phase ist. Deshalb ist es auch wichtig, dass Themen wie das Sport-Visa für internationale Athlethen und regionale Förderung in Angriff genommen werden.
beyerdynamic: Wie wird sich eurer Meinung nach der eSport in den kommenden Jahren entwickeln? Wie steht der deutsche eSport dabei im internationalen Vergleich da?
Chickenhero: eSport ist immer mehr Mainstream, da auch konservative Medien und die Politik langsam merken, dass Esport nicht nur eine kurze Phase ist. Deshalb ist es auch wichtig, dass Themen wie das Sport-Visa für internationale Athlethen und regionale Förderung in Angriff genommen werden. Im internationalen Vergleich hinkt Deutschland trotz des idealen Standorts in Europa leider hinterher, das fängt schon bei der Glasfaser-Infrastruktur an und zieht sich bis in die oberste Politik durch. Die skandinavischen Länder, Korea, China und Nordamerika sind uns leider alle mehrere Schritte voraus.
Phones: Esports ist ein stetig wachsendes Phänomen und es wird meiner Meinung nach mit der jetzigen und nächsten Generation als Mainstream angesehen werden.
Gilius: In Deutschland ist eSport noch nicht so ausgeprägt wie in andern Ländern aber eSport wird immer populärer werden über die Jahre. Wenn die heutige Jugend mit eSport aufwächst und später mal älter ist, werden sie mehr Verständnis dafür haben und es besser verstehen.
beyerdynamic: Wie bewertet ihr das Engagement von Fußballbundesliga-Mannschaften, die eigentlich aus ganz anderen Beweggründen Gaming mit in ihr Repertoire aufgenommen haben?
Chickenhero: Das Beispiel von Schalke 04 zeigt, dass Fussballmannschaften merken, wie wichtig Esport für Vereine sein kann, die Interesse an einer jungen Zielgruppe und dem asiatischen Markt haben. Trotz sportlicher Rückschläge hat man bei Schalke an LoL festgehalten und geholfen, professionelle Standards aus dem Fussball, wie Sportpsychologen, zum eSport zu bringen. Durch das Academy-Team wird auch die deutsche Szene gestärkt. Andere Teams, die nur in der FIFA-Szene aktiv sind, scheinen entweder noch nicht ganz in der Materie drin zu stecken oder trauen sich noch nicht All-In zu gehen, was sehr schade ist.
Deliverypanda: Abseits von Schalke habe ich das Gefühl, dass die meisten Clubs nur aus Image gründen in den Esport investieren und nicht mit dem Ziel auf Erfolg. Frei Nach dem Motto: Dabei sein ist alles. Denn man möchte den Zug nicht verpassen.
beyerdynamic: Gibt es ähnlich wie bei anderen Mannschaftssportarten Spielerwechsel bzw. Transferperioden?
Chickenhero: Wir haben 3 Saisons pro Jahr. Oft gibt es nach jeder Saison Spielerwechsel, aber mit der Professionalisierung werden auch die Verträge langfristiger und Spieler und Teams können langfristiger planen und haben mehr Zeit sich zu entwickeln. Das hilft, junge Spieler langsam aufzubauen.
beyerdynamic: Was könnt ihr anderen noch mit auf den Weg geben, die von der Profikarriere im eSport träumen?
Chickenhero: Erstmal den Schulabschluss machen, damit man immer noch einen Plan-B haben kann. Esport ist schnelllebig und niemand kann sagen, wie lang eine Karriere sein wird. Seid euch bewusst, dass wenn ihr aus eurem Hobby ein Leistungsport wird, viel von euch gefordert wird.
Xioh: Nicht aufgeben. Egal was andere sagen, egal welche Zweifel man hat. Es ist ein permanenter innerer Konflikt. Viele Herausforderungen spielen sich im Kopf ab. Mit Selbstzweifeln umgehen und ein gesundes Selbstbewusstsein aufbauen ist unfassbar wichtig. Man muss einfach in den Tunnel und voll durchziehen, wenn man erfolgreich sein möchte
Gilius: Erst die Schule fertig machen. Wenn man talentiert ist, viel Zeit reinstecken und dann klappt es.
beyerdynamic: Wie würdet ihr beyerdynamic in 3 Worten beschreiben?
ad hoc gaming: Qualität, weltoffen, klangvoll
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