beyerdynamic: Bis vor wenigen Jahren warst du noch als Arzt tätig, hast dich jetzt aber vollständig der Musik gewidmet. Wie war die Umstellung und vermisst du deinen alten Job manchmal?
Dexter: So eine richtige Umstellung war das eigentlich gar nicht, weil ich davor schon die ganze Zeit Musik gemacht habe und gefühlt hat das genauso viel Zeit eingenommen wie mein richtiger Beruf. Es war eine wirtschaftliche, finanzielle Umstellung, da man auf sein Facharztgehalt verzichtet und alles Geld mit Musik verdienen muss, weil man auch seine Familie ernähren muss.
Mental war es allerdings eine Umstellung, da das jetzt mein Job ist, mit dem muss ich mein Geld verdienen. Das ist jetzt nicht nur on top, sondern das ist jetzt mein richtiger Job. Es hat natürlich so ein paar Sachen verändert, was ich mache und wie ich es mache. Es hat mir total gutgetan, bei der persönlichen Entwicklung nur Musik zu machen, weil ich nicht mehr so krass gestresst bin und es läuft auch wirtschaftlich trotz Corona einigermaßen. Auch dieses Selbstständigen-Dasein, das ist so was, wo ich mir dachte, es liegt mir überhaupt nicht, aber es liegt mir doch. Und ob ich meinen alten Job vermisse? Manchmal muss ich schon dran denken. Ich habe den Job ja gerne gemacht und ich mache auch weiterhin immer Fortbildungen, damit ich auf dem aktuellen Stand bleibe. Aber im Moment zurückzugehen, vor allem an die Klinik, kann ich mir nicht vorstellen, weil das alles etwas entspannter ist wie ich im Moment lebe. Ich schließe es nicht aus, irgendwann in den nächsten Jahren, wenn ich dann noch dazu fähig bin (lacht), zurückzugehen, vielleicht auch in Teilzeit. Das lasse ich mir im Moment noch offen.