Die Auswahl der Musik gibt Hörer:innen unterschiedliche Möglichkeiten.
Mit klassischer Musik oder Jazz lassen sich die räumlichen Gegebenheiten von Kopfhörern sehr gut ausloten. Wird die Klangbühne als tief und breit wahrgenommen oder bleibt man sozusagen vor der Bühne stehen? Wo finden sich die Instrumente oder tonalen Ereignisse wieder und welche Ausdruckskraft erhält ein einzelnes Instrument?
Elektronische Musik kann sich sehr tief und sehr hoch über die Frequenzbänder erstrecken. Dadurch lässt sich die Quantität der unteren und oberen Oktaven gut vergleichen, aber auch die Frage, ob ein Hörer langzeittauglich ist, kann durch elektronische Musik evaluiert werden. Denn sehr dominante Höhenanteile werden von vielen Menschen als strapazierend für das Gehör empfunden. Ermüdet unser Gehör und damit auch der Hörgenuss mit dem einen Kopfhörer schneller als mit dem anderen, eignet sich der eine vielleicht weniger für die Langzeitanwendung.
Reduzierte Singer-Songwriter-Stücke erlauben die Einordnung des Mittenbands. Entfalten Stimmen ihre natürliche Klangfarbe oder klingen sie unnatürlich, zu kühl, harsch oder dünn und eingeengt? Auch Gitarren- und Klavierstücke erlauben Aussagen hinsichtlich des Mittenbands.
Zur Einschätzung des tonalen Gesamtbilds und des Timing eignen sich am besten Pop-Musik oder Heavy-Metal. Gelingt dem Kopfhörer eine authentische Separierung oder lassen überdominante Bässe alles schwerfällig und langweilig klingen?