GREEN GAMING: SO BESTEHST DU GEGEN DEN ENDGEGNER ENERGIEFRESSER
Beim Spielen die Umwelt schonen, „Hashtag greengaming“? Ja, das geht! Und keine Sorge, wir werden dir nicht die Freude an deinen Lieblingsgames nehmen. Im Gegenteil: Nachhaltig zu zocken lohnt sich – nicht zuletzt für deinen Geldbeutel.
Gerade vor dem Hintergrund der wachsenden Anzahl von Gamingbegeisterten (6 von 10 Deutschen in 2022, sagt Branchenverband Game) ist es wichtig, dass jeder versucht, auf seine Umweltbilanz zu achten. So kann man neue Games und innovative Studios mit gutem Gewissen zu unterstützen.
In diesem Artikel zeigen wir dir u. a. auf,
- was zum Thema Emissionen und Zocken bisher bekannt ist;
- was du beim Kauf/bei der Pflege von Hardware berücksichtigen kannst;
- ob und wann sich der Stand-by-Modus lohnt;
- was Staubsaugen mit dem Zocken zu tun hat;
- warum Downloads nachhaltiger sind als Streamen.
Los gehts!
INHALTSVERZEICHNIS
Nachhaltig zocken – worauf kommt es an?
Ganz grob gesagt gibt es drei Punkte, die beim Green Gaming wichtig sind.
Emissionen: Jede Aktion – sei es die Produktion, der Versand, die Bereitstellung, die Nutzung oder die Entsorgung von Waren und Services sowie natürlich der Stromverbrauch – verursacht einen Ausstoß von Kohlendioxid, also CO₂.
Der schonende Umgang mit Ressourcen, der sowohl für die Hersteller bei der Produktion als auch bei der Benutzung durch die Anwender eine Rolle spielt.
Sehen wir uns die einzelnen Punkte etwas genauer an. Was tun die Hersteller, und viel spannender: was kannst du ganz gezielt unternehmen?
Eine Branche in Bewegung
Das Thema Nachhaltigkeit ist längst bei den Herstellern angekommen. Wie der Branchenverband Game in einer Umfrage von 2021 herausfand, bekennen sich ganze 76 % der Unternehmen zur Nachhaltigkeit; sie sparen also Energie, setzen auf Ökostrom und verwenden nachhaltigere oder recycelte Verpackungen.
Mit dem von der EU-Kommission anerkannten Abkommen „Games Console Voluntary Agreement“ (kurz GCVA) sagten außerdem die Unternehmen Microsoft, Nintendo und SONY zu, die Energieeffizienz ihrer Konsolen zu optimieren.
Manche Spieleentwickler integrieren Ökologie als Thema in ihre Games, etwa Strange Loop Games mit ihrem Survival-MMO ECO. Der postapokalyptische Titel Endzone hat mit seiner „Save the World Edition“ sogar eine Aufforstungsaktion IRL unterstützt.
Auch bei der Hardware tut sich etwas: Einzelne Unternehmen haben bereits die ersten ökologisch zertifizierten Gaming-Mäuse auf den Markt gebracht. Weitere News und Initiativen fasst das Projekt Playing 4 the Planet zusammen.
Du siehst– dem Thema kann sich niemand entziehen.
„Ausdauer-Trank her!“ – Zocken und der Energieverbrauch
Kein Geheimnis: Zum Zocken brauchst du nicht nur die Ausstattung und die Games, sondern vor allem Strom. Der Energieverbrauch deiner Geräte hängt dabei von mehreren Faktoren ab, darunter von der Art der Nutzung und sogar von der Art der Spiele, die du bevorzugst.
Was bedeutet das konkret? Nun, ganz alte Modelle wie die Xbox 360 oder die PlayStation2 haben zwar grundsätzlich einen deutlich höheren Grundverbrauch als ihre neueren Nachfolger. Auch im Stand-by wird eine PlayStation 5 bessere Werte zeigen. Doch wenn du ein Next-Gen-Game spielst, ändert sich dieses Bild schnell.
Ruft man die vom Hersteller bereitgestellten Daten ab, weisen PS5 und Xbox Series X nämlich einen Ruhemodus-Verbrauch von ca. 1 Watt pro Stunde auf. Der Stand-by-Verbrauch älterer Konsolen liegt deutlich darüber, so z. B. bei bis zu 8 Watt/Stunde bei der PS4. Beim Zocken kann der niedrige Wert der neuesten Konsolen allerdings auf bis zu ca. 210 Watt/Stunde steigen (Die PS4 verbraucht hier bei eigenen Spitzengames weniger, bis zu 150 W/Stunde). Zu weiteren weniger verbrauchsintensiven Konsolen zählen noch die PS4 Slim und die Xbox One.
Tipp:
Den Stromverbrauch geben die Konsolenhersteller jeweils an. Du kannst also vor jeder Anschaffung die Werte überprüfen.
Ein kurzer Abstecher: falls du neben dem Zocken auch gerne Filme und Serien schaust, kannst du das rein technisch auch auf deiner Konsole machen. Deine Stromrechnung – und die Umweltbilanz – danken es dir aber, wenn du dafür einen Receiver verwendest. Und beim Streaming greift man als umweltbewusster Gaming-Fan zu Streaming-Sticks. Diese Optionen sind im Vergleich nämlich deutlich weniger stromhungrig als deine Spielkonsole.
Und wie sieht es mit PCs aus?
Wenn du auf einer aktuelleren Konsole zockst, schneidest du in Sachen Stromverbrauch immer besser ab als mit einem Gaming-PC. Bei letzterem ist der Verbrauch oft doppelt so hoch, nicht zuletzt aufgrund der Highend-Grafikkarte, die man in diesem Zusammenhang schon fast als „Umweltsünde“ bezeichnen kann. Hier sind die Hersteller noch in der Pflicht, energieeffizientere Modelle zu entwickeln.
Deutlich stromsparender als mit einer neuen Konsole zockst du übrigens mobil. Gerade für Gelegenheitsspieler sind Tablet- und Smartphone-Titel ideal. Abstriche musst du dabei übrigens kaum machen – für die erfolgreichsten Konsolen-Games erscheinen sehr oft hervorragende mobile Versionen, ob Solo oder MMO, Rätsel oder RPG.
Und hier kommen auch schon unsere einfachen, aber effektiven Stromspartipps für das nachhaltigere Zocken auf einen Blick:
- Stand-by bzw. der Ruhemodus lohnt sich stromtechnisch nur bei den neuesten Geräten (Verbrauchswerte checken!)
- Grafikintensive Games verbrauchen mehr Strom
- Reines Gelegenheitszocken ist stromsparender auf einem mobilen Gerät
- Vermeide das Pausieren von Games und suche dir Spiele mit Autosave aus (oder steuere bewusst einen Speicherpunkt an, um die Konsole zur Essenszeit einfach ausschalten zu können)
- Eventuell lohnt sich für dich als Dauerzocker auch ein Ökostrom-Tarif
CO₂-Emissionen und Ressourcenschonung beim Gaming
In einer perfekten Welt müsste Green Gaming CO₂-neutral sein, doch so etwas existiert leider noch nicht. Wir können uns dem allerdings annähern.
Aber eines nach dem anderen: wie hoch sind die Emissionen eigentlich, von denen wir hier sprechen?
Laut Herstellerangabe verbraucht eine PS4 im Durchschnitt (also zusammengerechnet aus Menübedienung und Spielen verschiedener Spiele in unterschiedlicher Intensität) ca. 0,12 Kilowatt/Stunde. Basierend auf den Zahlen der Energiebilanz 2019 des Statistischen Bundesamtes produziert eine laufende PS4 in Deutschland somit ca. 47 Gramm CO₂ pro Stunde.
Das ist in etwa so viel wie 3 Minuten lang die Haare zu föhnen, einen Liter Wasser im Teekocher aufzukochen oder 5 Minuten lang staubzusaugen. Aber wer hört schon nach „nur“ einer Stunde mit dem Zocken auf? Nehmen wir also mal eine dreistündige Session – diese entspricht dann ca. einem Personenkilometer auf einer Autofahrt.
Eine Xbox One wiederum produziert ca. 10 Gramm mehr Kohlendioxid, entspricht also z. B. 4,5 Stunden Arbeit auf dem Laptop.
Dazu sei gesagt, dass die Berechnung des CO₂-Ausstoßes beim Zocken nicht ganz so exakt wie die des Stromverbrauchs und immer als Vereinfachung zu sehen ist. Dennoch ist unstrittig, dass wir den ganzen Tag laufend für Emissionen sorgen. Da kommt am Ende des Tages, des Monats und des Jahres einiges zusammen!
Deshalb kommen hier die derzeit besten Tipps zur Ressourcenschonung und zum Senken deines CO₂-Abdrucks.
Wie wirst du dich entscheiden: Streamen oder downloaden?
Es ist bequem, es ist flexibel, es ist einfach – Games streamen. Doch vor allem stundenlanges Streaming von Spielen verursacht einen enormen CO₂-Ausstoß. Wie es dazu kommt? Eine Cloud, in der sich dein Game befindet, ist nichts anderes als ein Rechenzentrum. Und als solches verbraucht es Strom und Kühlung im ganz großen Stil.
Beim ersten Versuch, die Auswirkungen von Gaming auf die Umwelt zu untersuchen, fand man in den USA heraus, dass die Zocker des Landes für einen Ausstoß von 24 Megatonnen CO₂ pro Jahr zuständig sind. Das gilt es, zu reduzieren.
Daher unser Tipp: Hol dir deine Spiele auf dem Datenträger oder lade sie herunter. Vor allem Titel, die du viel und schonmal nächtelang durchzockst, sollten nicht über den Stream kommen. Bei Discs kannst du außerdem überlegen, ob du Games nicht auch gebraucht kaufen kannst – das ist oft auch deutlich günstiger. Wenn du nicht gerade auf World Firsts aus bist und beliebte Titel ganz entspannt irgendwann im Urlaub spielen willst, ist diese Option ideal und spart Geld.
Auch durch den Weiterverkauf deiner alten Spiele sorgst du mit dafür, dass weniger Datenträger mit den Games produziert werden müssen. Win-win!
Ressourcenschonend Zocken – das 3R-Prinzip
Wie wir bereits erwähnt haben, ist ein vernünftiger Umgang mit Ressourcen ein wichtiger Aspekt des nachhaltigen Gamings. Deshalb kann das umweltfreundliche 3R-Motto für Konsumenten – reuse, repair, recycle –, das du vielleicht aus der Modewelt kennst, auch beim Green Gaming zum Einsatz kommen.
Und das kannst du tun:
- Bei Geräten wie Headset, Tastatur oder Maus fährst du besser mit Modellen, die repariert werden können. Das lohnt sich auch für den Geldbeutel. Wir von beyerdynamic bieten beispielsweise für unsere Gaming-Headsets passende Ersatzteile an.
- Behandle deine Konsole und deine Accessoires pfleglich – so gehen die Geräte nicht so schnell kaputt
In eigener Sache: nachhaltige Headsets
Unsere Gaming-Headsets und Kopfhörer: MMX 300, MMX 200 wireless, MMX 150, MMX 100 und TYGR 300 R gibt es ab 95 € und sind speziell für den ungestörten Spaß beim Zocken ausgelegt. Sie liefern dir aber nicht nur einen optimalen Raumklang zur besseren Orientierung in deinem Spiel, sondern können bei Bedarf repariert werden. Zerfranste Ohrpolster, umgeknickte Kabel und weggebrochene Mikros gehören damit der Vergangenheit an!
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