beyerdynamic trifft Ben Böhmer

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BEYERDYNAMIC TRIFFT BEN BÖHMER

Ben Böhmers Live-Sets sind immer ein Highlight, doch sein exklusives Sonnenaufgangs-Set im Heißluftballon über Kappadokien (Türkei) ist nicht nur musikalisch sondern auch visuell ein wahrhaft atemberaubendes Erlebnis für den Zuschauer. 

Ben Böhmer | beyerdynamic trifft

Im Interview: Ben Böhmer

Der DJ-Liveact und Producer erzählt uns von seinem Erlebnis im Heißluftballon, wie das Projekt mit Cercle zustande kam und welche Kopfhörer er im Einsatz hat.

Flugzeug oder Heißluftballon?

Ben: Heißluftballon

808 oder 909?

Ben: 808

Studio oder Bühne?

Ben: Studio

Lautsprecher oder Kopfhörer?

Ben: Lautsprecher

beyerdynamic: Dein Live-Set für Cercle hat innerhalb gerade einmal ca. drei Wochen weit über zwei Millionen Aufrufe auf Youtube erreicht. Wie hast du diese besonderen Eindrücke verarbeitet?

Ben: Ich bin immer noch sprachlos und kann wirklich sagen, dass es die bislang aufregendste Erfahrung meines Lebens war. Lampenfieber gibt es natürlich immer noch, aber diese Aufregung war besonders. Das ich für Cercle in einem Heißluftballon fliege und wir bei Sonnenaufgang ein Set live über Kappadokien streamen, sind äußerst ungewöhnliche Umstände. Als wir aber die Vorbereitungen und den recht holprigen Start überwunden hatten und ich mich auf meine Musik konzentrieren konnte, verging alles wie im Fluge. Es fühlte sich an, als wäre ich nur ein paar Minuten in der Luft gewesen. Aus Respekt vor der Höhe, habe ich den Ausblick eher portioniert genießen wollen. Ab und zu wagte ich aber einen Blick über den Korbrand hinaus und war beeindruckt von der Schönheit. Eine Erfahrung, die ich nie vergessen werde. 

beyerdynamic: Wie kam der Kontakt mit Cercle zustande und vor allem – wessen Idee war das mit dem Heißluftballon?

Ben: Wir hatten schon einige Zeit mit Cercle über ein Live-Set gesprochen, aber als die Welt durch die Pandemie in Stillstand geriet, wurde alles sehr ungewiss und die eigentlichen Planungen pausiert. Nebenbei arbeitete Cercle seit längerem an der Idee ein Live-Set in einem Heißluftballon über Kappadokien zu filmen. Als es letztendlich möglich war, luden sie mich ein. Zwei Wochen vor Abflug erfuhr ich von dem Projekt und meine Vorbereitungen konnten beginnen…

„(…) Über die Schönheit Kappadokiens zu levitieren und die zeitlose Stille in der Luft mit meiner Musik zu füllen war wirklich magisch.“

 

beyerdynamic: Die wahrscheinlich wenigsten Live-Acts hatten bereits die Chance ein Set an einem solch besonderen Ort zu spielen und sind eher die Vibrationen der Bühne in Clubs gewohnt. Wie fühlte sich das Spielen im Korb eines Heißluftballons an?

Ben: Es war eine unbeschreibliche Atmosphäre. Über die Schönheit Kappadokiens zu levitieren und die zeitlose Stille in der Luft mit meiner Musik zu füllen war wirklich magisch.

beyerdynamic: Wie bist du einst zur elektronischen Musik gekommen und was bedeutet diese Musik für dich?

Ben: Mein Bruder Leon zeigte mir damals Techno-Musik. Ich erinnere mich an einen Sampler, auf welchem Musik von Boris Brejcha und Extrawelt waren. Ich hatte diese Musikrichtung noch nie gehört und war direkt fasziniert. Ich hatte schon früh mit dem Musizieren angefangen und als ich in dem Film „Berlin Calling“ gesehen habe, dass ein Computer ausreicht, um Musik zu produzieren, fing ich direkt damit an.

beyerdynamic: Dieses Jahr verbrachten die meisten Künstler zwangsläufig im Studio. Wie hast du diese eher besondere Zeit für dich genutzt?

Ben: Es ist wirklich ein seltsames und beunruhigendes Jahr, aber ich habe dennoch versucht Positives daraus zu ziehen.

Ich habe in den letzten Jahren viele Shows gespielt und hatte nicht mehr so viel Zeit mich auf meine Musik zu fokussieren. Das konnte ich in diesem Jahr wieder gut machen und arbeite an meinem zweiten Album und konnte die nächsten Releases fertigstellen. Ich fand es auch schön wieder etwas mehr Struktur zu finden, Zeit mit Freunden zu verbringen und viel Ausgleich in der Natur zu finden. 

beyerdynamic: Welche DAW nutzt du für deine Produktionen und wie produzierst du am liebsten – hauptsächlich digital oder analog?

Ben: Ich benutze Ableton Live und arbeite hauptsächlich digital,  wobei alle ursprünglichen Ideen und Melodien am Klavier entstehen. Diese werden nur digital verarbeitet und bekommen dadurch ihre elektronische Form. Dennoch spiele ich auch gerne an meinen analogen Synths, welche aber im Vergleich zu meinen digitalen Synths eher weniger zum Einsatz kommen. 

beyerdynamic: Welche Rolle spielt für dich der offene DT 1990 PRO bei deinen Live-Sets und deinen Produktionen?

Ben: Ich benutze den DT 1990 PRO bei mir im Studio und wenn ich auf Tour bin. Für mich ist er der bislang ehrlichste Ersatz meiner Studio Speaker und hilft mir sehr, abseits vom Studio, die richtigen Ergebnisse zu erzielen.

Live benutzte ich nie Kopfhörer – im Cercle Set kam er zum Einsatz, da in einem 10 Sekunden Intervall das Gas aufgedreht wurde um den Ballon steigen zu lassen. Die Monitor Speaker waren dabei nicht mehr zu hören. Zum Glück reise ich mit den DT 1990 PRO

beyerdynamic: Wie würdest du beyerdynamic in drei Worten beschreiben?

Ben: Ehrlich, qualitativ, extrem preiswert.

Ihr möchtet mehr über Ben Böhmer erfahren? Dann folgt ihm auf seinen Social-Media-Kanälen und entdeckt seine Beats!

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