Dynamik und Kompression
Ein Vocal-Signal hat, wie schon erwähnt, einen sehr hohen Dynamikbereich. Wenn ein Sänger beispielsweise in einer Passage flüstert und in einer anderen mit voller Lautstärke singt, so ist der Unterschied zwischen dem leisesten und dem lautesten Signal mitunter sehr groß. Wenn das Gesangssignal im Mix aber gut hörbar sein soll, stehen wir vor dem Problem, dass Flüstern zu leise ist und untergeht, während die laute Stelle alles andere überlagert.
In diesem Fall verwenden wir einen oder mehrere Kompressoren, die das Signal automatisch regulieren und gleichmäßig laut klingen lassen. Diese Kompressoren arbeiten dann besonders gut, wenn wir die in den vorherigen Abschnitten beschriebenen Schritte schon durchgeführt und einige Teile des Signals manuell bearbeitet haben. Wichtig ist jetzt eine erste Einschätzung zum tatsächlichen Dynamikbereich des Gesangs, denn zu viel Kompression lässt das Signal uninteressant erscheinen. Wenn wir genau das verhindern wollen, können wir die Kompression auch „stacken“, also mehrere Kompressionsstufen hintereinanderschalten. Der dynamische Effekt des „Stackens“ ist ähnlich wie bei der einfachen Kompression, aber der Klang wird oftmals natürlicher und eindrücklicher.