Lukas: Brass steht für die Besetzung, viele Blasinstrumente und Schlagzeug. Also keine Gitarren, kein Keyboard, kein E-Bass – nichts Elektrisches. Und Urban steht für alles was aus der städtischen Popkultur kommt, würde ich sagen. Urban ist für mich so ein bisschen der Begriff für die sich schnell weiterentwickelnde aktuelle Musik. Ich finde an Musik interessant, dass es Strömungen gibt, sich jedes Jahr was ändert, dass wenn jemand eine Neuerfindung in der Musik macht, die Leuten gefällt und die funktioniert, sie automatisch von anderen, zumindest in Teilen, adaptiert wird. Ich empfinde das als etwas extrem wertvolles, wenn Musik ein beweglicher Austausch ist, wo man nicht sagen kann, das ist deins, so ist mein Stil, sondern wenn man sagt, diese Elemente entstehen hier, gehen dort hin. Und Popmusik ist ja eigentlich immer so.
Popmusik bedient sich immer der Elemente derer, die gerade ganz vorne am Puls experimentieren und die machen dann meistens Musik, die ein bisschen zu experimentell ist für die breite Masse. Aber alle Elemente daraus, die andere Musiker toll finden, werden in vielleicht wieder kompatiblere Musik integriert. Ich finde den Prozess mega spannend, wie du hörst, und Urban steht für mich genau für das. Und auch Hip-Hop hat seinen Ursprung in der Stadt und alles was dort herum ist, ist schon eine Grundlage für uns.