Was du bei kabelloser Mikrofonierung wissen musst

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Was du bei kabelloser Mikrofonierung wissen musst

Warum wireless?

Der neu gewonnene Bewegungsspielraum ist eines der größten Vorteile am kabellosen Mikrofon. Man verliert keine Zeit mehr mit dem Verlegen von Kabeln, hat keine Stolperfallen mehr auf der Bühne und kann bei Vorträgen mit Gästen und Zuschauern besser interagieren.

Da Bühnen, ob klein oder groß, ohne Kabelsalat strukturierter und professioneller wirken, lohnt es sich einen Blick auf die wichtigsten Begrifflichkeiten im Bereich der Wireless Mikrophonie zu werfen.

Was ist Diversity?

Ein Diversity Empfänger besitzt zwei Antennen, die räumlich getrennt voneinander angeordnet sind, für den Empfang desselben Signals,

Durch Reflexion der Funkwellen an Gebäudewänden oder anderen Objekten kann es zu ungünstigen Überlagerungen mehrerer Übertragungswege am Ort der Empfangsantenne kommen. Da der Funksender in ständiger Bewegung ist, und sich auch reflektierende Objekte bewegen können, ist dieser Effekt nicht konstant, sondern in ständiger Änderung.

Um zu vermeiden, dass es bei ungünstigen Konstellationen zu temporären Empfangsausfällen kommt, werden zwei Antennen verwendet. Wird erkannt, dass das Signal auf der einen Antenne zu schwach wird, wird automatisch auf die zweite Antenne umgeschaltet. Dadurch wird die Wahrscheinlichkeit von hörbaren Übertragungsausfällen signifikant verringert.

Diversity beyerdynamic
Was ist ein Frequenzband?

Als Frequenzband bezeichnet man einen bestimmten Frequenzbereich, welcher gleiche Übertragungseigenschaften aufweist.

Was ist Frequenzmodulation?

Bei der Frequenzmodulation, abgekürzt FM, wird auf ein hochfrequentes Trägersignal die zu übermittelnde Information dadurch aufgebracht, dass die Frequenz in Abhängigkeit des Informationssignals minimal variiert wird. Die Amplitude des Sendesignals bleibt hierbei stets konstant (im Gegensatz zur Amplitudenmodulation, abgekürzt AM, wo die Information durch Variation der Amplitude aufgebracht wird).

Bei einem analogen Funkmikrofon ist das aufmodulierte Informationssignal das analoge Audiosignal. Das Informationssignal kann (in digitalen Funkmikrofonsystemen) aber auch ein digital kodiertes Signal sein.

Die Rückgewinnung der Information aus dem modulierten Trägersignal wird Demodulation genannt. Dieser Vorgang findet im Empfänger des Funkmikrofons statt.

beyerdynamic AM-FM-Modulation
Was sind Intermodulationen?

Beim simultanen Betrieb von mehreren Funkmikrofonen am selben Einsatzort entstehen sowohl in den Sendern als auch in den Empfängern sogenannte Intermodulationsprodukte. Hierbei handelt es sich um zusätzliche Signale bei Frequenzen, die sich aus Summen und Differenzen der beteiligten Trägerfrequenzen (und deren Vielfachen) ergeben. Grund für dieses Phänomen sind nicht-ideale, physikalische Eigenschaften der verwendeten elektronischen Bauteile. Diese neu entstandenen Frequenzprodukte wiederum beeinträchtigen die Übertragung von Nutzsignalen auf diesen Frequenzen.

Das hat zur Konsequenz, dass beim gleichzeitigen Betrieb von mehreren Funkmikrofonen die Trägerfrequenzen nicht beliebig gewählt werden können, sondern so arrangiert werden müssen, dass die entstehenden Intermodulationsprodukte die eigentliche Übertragung nicht beeinträchtigen.

Um dem Benutzer dies zu vereinfachen, besitzen alle Funkmikrofonsysteme vorab berechnete und geprüfte Frequenzsetups, die als Gruppen/Kanäle in den Systemen hinterlegt sind. Zu beachten ist, dass dies nur innerhalb eines Systems funktioniert und dass immer nur Kanäle aus einer Gruppe verwendet werden dürfen. Werden Funkmikrofone aus verschiedenen Produktreihen oder von verschiedenen Herstellern gemischt, so ist eine separate Berechnung der verwendeten Frequenzen erforderlich.

beyerdynamic Intermodulation
Was ist ein Pilotton?

Der Pilotton ist ein Signal welches, bei analogen Systemen, mit dem “regulären” Signal mitgesendet wird und dient zur Informationsübermittlung. Der Empfänger bezieht über den Pilotton beispielsweise Informationen zur Batterieladung oder zur automatischen Stummschaltung. Die Identifikation zwischen Sender und Empfänger findet ebenfalls über den Pilotton statt. Damit wird verhindert, dass der Empfänger auf Träger von anderen Sendern oder Störsignale öffnet, was sonst zu nicht korrekt wiedergegebenen Audiosignalen oder schlimmstenfalls sogar zu lauten Störgeräuschen führen kann.

Bei digitalen Systemen können, zusätzlich zu den Audio-Daten, weitere Informationen direkt im eigentlichen Datenstrom übertragen werden. Neben den klassischen Pilotton-Funktionen können hier, auf Grund der höheren möglichen Datenrate, sogar noch mehr Informationen übermittelt werden (wie z.B. Informationen über den verwendeten Wechselkapsel bei Handsendern).

Was ist der „RSSI“?

„RSSI“ ist die Abkürzung für Received Signal Strength Indicator. Der RSSI-Wert ist ein Maß für die Empfangsfeldstärke, das heißt, er besagt, wie stark das am Empfänger ankommende Hochfrequenz-Signal ist.

Über die Anzeige des RSSI am Drahtlosmikrofon-Empfänger kann beobachtet werden, ob in dem geforderten Aktionsbereich eine stabile Funkverbindung gewährleistet ist. Bei direkt am Empfänger angesteckten oder befestigten Antennen kann eine nötige Optimierung durch Variation des Aufstellortes erfolgen. Als weitere Möglichkeit können abgesetzte Antennen und ggf. zusätzliche Verstärker verwendet werden, auch hier hilft die RSSI-Anzeige bei der Auswahl der geeigneten Komponenten und der Optimierung der Aufstellung und Ausrichtung.

Was ist der „Squelch“?

Der „Squelch“ (deutscher Begriff „Rauschsperre“) ist ein Schaltungsteil, der bei analogen Drahtlossystemen bei schwachem Empfangssignal das Audio-Signal stummschaltet. Ohne den Squelch würde es bei Signalverlust zu lautem Rauschen und Störgeräuschen kommen. Bei vielen Drahtlosmikrofonen ist der Squelch vom Benutzer einstellbar. Ein niedrig eingestellter Schwellwert erlaubt eine hohe Reichweite, kann aber in einer Umgebung mit viel HF-Aktivität (weitere Funkmikrofone, DVB-T oder andere drahtlos arbeitenden Geräte) zu Störgeräuschen im Grenzbereich führen. Hier schafft die Anpassung des Squelch Abhilfe, damit können (unter Einschränkung der maximalen Reichweite) Störgeräusche vermieden werden.

Ähnliche Mechanismen gibt es auch in digitalen Drahtlossystemen. Auch hier muss kontinuierlich überprüft werden, ob ein gültiges Empfangssignal vorliegt. Zusätzlich zu der Auswertung der Signalstärke können hier noch weitere Informationen aus der Qualität der empfangenen Digital-Daten berücksichtigt werden.

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Für was steht die Abkürzung UHF?

UHF ist die Abkürzung für Ultra-High-Frequency. Es handelt sich hierbei um Mikrowellen im Dezimeterbereich. Daraus ergibt sich ein Frequenzband von 300MHz bis 3GHz.

Für was steht die Abkürzung VHF?

VHF ist die Abkürzung für Very-High-Frequency. Damit wird der Frequenzbereich von 30MHz bis 300MHz bezeichnet.

Nachdem nun die wichtigsten Begriffe geklärt sind, wünschen wir dir viel Spaß auf der Bühne. Die perfekten Mikrofone dafür findest du bei uns im Online-Shop.

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